Jakob Kaiser überlebte als einziger aus dem engeren Kreis des gewerkschaftlichen Widerstandes gegen Hitler die Verfolgung durch das NS-Regime nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944. Viele seiner Freunde und Weggefährten wurden verhaftet, zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee ermordet.
Anlässlich des 80. Jahrestages des 20. Juli 1944 widmen wir uns in den Folgen sechs, sieben und acht unseres Podcasts MUTGESCHICHTEN deshalb nicht nur ausführlich Jakob Kaiser, sondern ebenso dem christlichen Gewerkschafter Nikolaus Groß sowie dem früheren Zentrumspolitiker und württembergischen Justiz-, Innen- und Staatsminister Eugen Bolz. Hören Sie rein!
Am 15. Juni, dem Geburtstag von Wilhelm Leuschner, erscheint die fünfte Folge unseres Podcasts MUTGESCHICHTEN. Über den Widerstand des Sozialdemokraten und Gewerkschafters spricht unser Moderator diesmal mit Wolfgang Hasibether, dem Vorsitzenden der Wilhelm-Leuschner-Stiftung in Bayreuth. Hören Sie rein!
75 Jahre Grundgesetz
(© picture-alliance, CHROMORANGE | Christian Ohde)
"Eine gute Verfassung altert nicht. Sie ist das beständige institutionelle Gedächtnis von Humanismus und Aufklärung, ein Regelwerk, das jede Gegenwart mit Leben erfüllt." (Udo Di Fabio)
Vor 175 Jahren trat die erste deutsche Verfassung in der Frankfurter Paulskirche in Kraft
Heute vor 175 Jahren unterzeichneten der Präsident und Abgeordnete der ersten deutschen Nationalversammlung in Frankfurt am Main die Reichsverfassung. Aus der Bevölkerung gab es ein weites Echo und viele Aufrufe zugunsten der Verfassung, die Deutschland in dieser Zeit zu einem fortschritt-lichen Verfassungsstaat gemacht hätte. Doch die Durchsetzung der Verfassung scheiterte vor allem am Widerstand des preußischen Königs und der militärischen Über-macht der Monarchien, die den Erfolg der Revolution und die Gründung eines demokratischen und einheitlichen Nationalstaats verhindern wollten.
Die einzige deutsche Verfassung, für deren Durchführung breite Bevölkerungskreise aktiv gekämpft hatten, ist trotz ihres Scheiterns ein Meilenstein des deutschen Parlamentarismus und der Demokratie: In der Paulskirchenverfassung wurden 1849 jene Grundrechte festgeschrieben, die 1949 nahezu eins zu eins in das Grundgesetz aufgenommen wurden. Der Versuch, die Prinzipien der Freiheit, der Gleichheit der Einheit staatsrechtlich zu verbinden, prägte das politische Denken und Handeln in Deutschland über ein volles Jahrhundert hinaus.
Aufruf der Nachkommen von Frauen und Männern des deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus:
Aus der Geschichte lernen, die Demokratie stärken!
Vor 91 Jahren endete die erste deutsche Demokratie
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Binnen weniger Monate wurde die demokratische Verfassungs-ordnung zerstört und die Errichtung einer völkischen Führerdiktatur eingeleitet. In unseren Seminaren befassen wir uns nicht nur mit der Frage, wie den Nationalsozialisten die Machtsicherung und der Umbau des Staates gelang und welche Rolle Medien und Propaganda dabei spielten. Ebenso wichtig ist eine Auseinander-setzung mit den Gründen, die zum Scheitern der Weimarer Republik führten. Sie sind sehr vielschichtig: wirtschaftliche Krisen, Radikalisierung und Polarisierung, politisches Versagen von staats-tragenden Parteien, antidemokratische Einstellungen in Verwaltung, Justiz und Militär, mangelnde Identifikation vieler Menschen mit der Demokratie und ihren Werten.
Haben wir aus der Geschichte gelernt? Wir schauen besorgt auf die Wahlen in diesem Jahr, die möglicherweise Parteien, die offen menschen- und demokratiefeindliche
Positionen vertreten, hohe Stimmenzuwächse in mehreren Bundesländern einbringen werden.
Wir brauchen in dieser Situation dringend konsensorientierte Politikerinnen und Politiker, die sachorientierte und berechenbare Politik machen, statt sich in Kulturkämpfe zu verstricken. Menschen, die ihr Fähnchen nicht nach dem Wind von Meinungsumfragen drehen, sondern demokratische Prinzipien und Werte verteidigen, statt sich von antidemokratischen Parteien Themen diktieren zu lassen und sich auf einen populistischen Überbietungswettbewerb einzulassen. Die beste und sinnvollste Auseinandersetzung mit Antidemokraten muss darin bestehen, sie an den konkreten Herausforderungen zu messen und die inhaltliche Leere ihrer Antworten zu entlarven.
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
79. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz
"Jetzt ist unser Moment, um unsere Pflicht zu tun. Um die Erinnerung an die Millionen unschuldiger Opfer zu ehren, die während des Holocaust umgekommen sind. Sich zu erinnern und nicht zu vergessen.
Zu sprechen und nicht schweigen. Handeln und nicht zurückstehen. Die Menschenrechte müssen respektiert werden. Die
Rechtsstaatlichkeit muss standhaft bleiben. (…)
Die Shoah muss im kollektiven Gewissen Europas
verankert bleiben. Denn nur wenn wir uns an die Dunkelheit erinnern, können wir weiterhin im Licht leben“
Marija Pejčinović Burić
Generalsekretärin des Europarates Straßburg, 24. Januar 2024
In Erinnerung an Bernhard Letterhaus, der am 14. November 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde, erscheint die vierte Folge unseres Podcasts MUTGESCHICHTEN. Unser Gesprächsgast ist dieses Mal Dr. Jürgen Aretz.
Hören Sie rein!
„Ihr seid nicht schuldig für das, was damals geschehen ist,
aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts
von dieser Geschichte wissen wollt.“
Esther Bejarano
Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau
Am 8. September 2023 erscheint die dritte Folge unseres Podcasts MUTGESCHICHTEN. Unser Moderator nimmt im Gespräch mit Magdalena Köhler das Leben und Wirken von Josef Wirmer in den Blick, der am 08. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde. Hören Sie rein!
Qualität, die sich sehen lassen kann.
Wir wurden durch den Gütesiegelverbund Weiterbildung erfolgreich rezertifiziert.
In seiner vielzitierten Gedenkrede zum 10. Jahrestag des 20. Juli 1944 schloss der ehemalige Bundespräsident Theodor Heuss mit den Worten: „Das Vermächtnis ist noch in Wirksamkeit, die Verpflichtung noch nicht eingelöst.“ Heute, im Jahr 2023, könnte man vielleicht sagen, das Vermächtnis bleibt in Wirksamkeit, ebenso die Verpflichtung für uns, aufzustehen gegen Gewalt, Willkür und Unterdrückung und einzutreten für ein menschenwürdiges Leben in Frieden und Freiheit.
Umso wichtiger ist die Erinnerung an die mutigen Männer und Frauen, die sich der totalitären Herrschaft des NS-Staates widersetzten und dabei sogar ihr eigenes Leben und das ihrer Angehörigen riskierten.
Einer dieser Männer war Jakob Kaiser (1888-1961).
In unserem Podcast MUTGESCHICHTEN wollen wir deshalb in zehn Beiträgen gemeinsam mit Historikern und Angehörigen genauer hinschauen: einmal zurück auf Jakob Kaiser, seine Freunde und Weggefährten von damals und den Widerstand gegen Hitler. Zum anderen aber auch nach vorne mit Blick auf ihr politisches Vermächtnis und die Zukunft unserer Demokratie.
Die Reihe startet am 2. Mai 2023 – 90 Jahre nach der Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten.
24.-26. Februar 2023
XXXV. Königswinterer Tagung
im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Grußwort von Marietheres Kreuz-Katzer
anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V.
Sehr geehrter Herr von Jagow,
sehr geehrter Herr Dr. von Voss,
sehr geehrter Herr Dr. Wichmann,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Angehörige,
es ist mir eine große Freude, der Forschungsgemeinschaft 20.Juli heute zu Ihrem runden Geburtstag im Namen der Jakob-Kaiser-Stiftung zu gratulieren.
Als Enkelin von Jakob Kaiser und als Tochter von Hans Katzer ist es mir eine Herzensangelegenheit.
1946 schrieb Jakob Kaiser in einem Artikel
„Ziele und Wege der Widerstandsbewegung, die im 20. Juli gipfelte, haben in den Monaten nach dem Zusammenbruch des Hitlersystems die Gemüter der politischen Welt bewegt. ...Erst wenn durch
eine umfassende Darstellung ein Überblick über die gesamte Bewegung mit allen ihren Ursachen, ihren Überlieferungen und ihren staatspolitischen Zielen gegeben ist, wird ein klares Bild gewonnen
werden können. Dann wird sie auch einen ihrem objektiven Wert entsprechenden Platz in der Geschichte finden.”
Soweit das Zitat.
Genau diese wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Widerstand und seinen Facetten verdanken wir der Forschungsgemeinschaft 20.Juli, die Sie, Herr von Voss, vor 50 Jahren ins Leben gerufen
haben.
Mein Vater, Hans Katzer, damals Vorsitzender der Jakob-Kaiser-Stiftung, erkannte die Bedeutung des Projektes sofort und unterstütze die Forschungsgemeinschaft bei ihrem Wunsch, sich ein größeres
Format zu geben:
Er bot Hilfe an: bei der organisatorischen Vorbereitung der Tagungen. Er bot ein Tagungshaus an!
Dieses Haus in Königswinter hatte Jakob Kaiser in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts für den Verein Arbeiterwohl begründet als ein Erholungs- und Bildungsort. 1933 durch die
Nationalsozialisten enteignet, wurde es nach der Rückgabe später Sitz der Jakob Kaiser Stiftung und wieder für politische Weiterbildung genutzt.
Ganz im Sinne meines Großvaters und Vaters stand es für die Bedeutung, die die Männer und Frauen aus der Arbeiterschaft, den christlichen Gewerkschaften, den Gewerkschaften überhaupt für den
Widerstand hatten. Es verdeutlichte die gesellschaftliche Breite, in der der Widerstand stattfand.
Die Königswinterer Tagungen der Forschungsgemeinschaft waren ihrerseits für uns alle eine große Bereicherung: die Publikationen und wissenschaftlichen Diskussionen, die regelmäßigen Treffen, die
den direkten Austausch zwischen den Generationen, zwischen Angehörigen und Wissenschaftlern ermöglichen. Und für mich persönlich auch das Angebot der ökumenischen Andacht!
Für all das ein herzliches Dankeschön!
Zum Jubiläum treffen wir uns heute im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Wieder ein ganz besonderer Ort. Er fordert uns heraus, zu prüfen, wie wir als Gesellschaft, als wiedervereintes Deutschland heute den Widerstand von damals beurteilen. Welche Lehren haben wir
gezogen? Wie lautet unser Auftrag für die Zukunft?
Eine Zukunft, in der wir das menschenverachtende Unrechtssystem Putins und seinen Krieg in der Ukraine, der offiziell heute vor genau einem Jahr begann, nicht ignorieren können.
Uns allen wünsche ich Antworten auf diese Fragen, spannende Diskussionen, kurz einen ganz besonders guten Verlauf dieser (XXXV.) Königswinterer Tagung!
Demokratie geht nicht ohne aktive Beteiligung. Schon der Begriff selbst legt dies nahe und auch das Grundgesetz nimmt diesen Gedanken unter anderem in Form der repräsentativen Parteiendemokratie auf. Am heutigen „Tag des Grundgesetzes“ lohnt es sich deshalb, an die Worte des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40jährigen Jubiläum des Grundgesetzes bei einem Festakt in der Bonner Beethovenhalle am 24. Mai 1989 zu erinnern:
„Wir haben uns hier versammelt, um unsere Verfassung zu feiern, weil wir sagen dürfen: Wir haben eine gute Verfassung. Aber es wäre doch eine oberflächliche Feierlichkeit ohne die ernsthafte Frage an uns: Sind wir in einer guten Verfassung?
Jeder von uns weiß ganz gut, daß er für seine eigenen privaten Ziele Spielregeln beachten und selbst etwas einsetzen muß. Und für das Grundgesetz? Brauchen wir für sein Leben, nämlich für unser Gemeinwesen, nichts zu tun? Spielen im Verfassungsstaat nur Berufspolitiker mit? Ist der Bürger, wie er oft glaubt, lediglich als Zuschauer beteiligt und dann und wann als Schiedsrichter?
Die Schlüsselrolle fällt den Parteien zu. Das Grundgesetz behandelt sie in seinem Artikel 21 mit souveräner Zurückhaltung. Das hat wenig bewirkt. Es hat die überragende Bedeutung der Parteien damit nicht zu bremsen vermocht.
Dieser Zustand erfreut sich keiner großen öffentlichen Beliebtheit. Aber auch im Ärger darüber sollte man sich vor falschen Schlußfolgerungen hüten. Es ist notwendig, den Willen des Volkes, von dem alle Gewalt ausgeht, zu ermitteln und ihm eine Form zu geben, die uns vor einem entscheidungsunfähigen Durcheinander bewahrt. Dies kann nur mit Hilfe von politischen Parteien geschehen. Zumal als Volksparteien leisten sie auch innerparteilich einen oft unterschätzten, aber unentbehrlichen Beitrag zum notwendigen demokratischen Streit und Ausgleich.
Gewiß, manchmal tun wir in den Parteien unnötigerweise so, als wüßten wir alle Antworten auf die Fragen unserer Zeit.
Wahr ist auch, daß es den Parteien um die Macht geht. Allmächtig aber sind sie gerade nicht. Vielmehr sind sie abhängig vom Mehrheitsmandat, um das sie ständig kämpfen müssen. Nicht ihre Selbstherrlichkeit ist die große Gefahr; dann schon eher, daß sie auf der Suche nach Stimmen allzu viele Wünsche gleichzeitig erfüllen wollen. Wenn die Parteien die Lösung der Probleme dem Streit gegen die Konkurrenz unterordnen, wenn sie die Fragen der Zeit zu Instrumenten im Kampf um die Macht entwerten, ja, dann leidet ihre Glaubwürdigkeit. Aber das schadet nicht nur ihnen, sondern uns allen. Denn einen Ersatz für sie gibt es nicht.
Es kann nur darum gehen, sie immer von neuem zu verbessern. Dazu kann jeder beitragen, am fruchtbarsten dadurch, daß er die Parteien mit seiner kritischen Anteilnahme zur Arbeit an den Problemen zwingt. Um der lebendigen Kraft unseres Gemeinwesens willen gilt es mitzumachen und nicht abseits zu stehen.
Wir können für unsere Einsichten eintreten und unsere Interessen wahrnehmen. Wir können Solidarität erwarten, wenn wir sie selber üben. Das Grundgesetz gewährt Schutz und bietet Chancen, aber nicht ohne unser Zutun. Wenn Ausländer unter diesem Schutz stehen, dann sollten auch wir Deutschen ihnen unsere Türen und Herzen wirklich öffnen.
Im übrigen sollten wir auf der Hut sein. Exzentrik kann in der geistigen Auseinandersetzung ihren guten Platz haben. In der Politik ist es anders. Politische Exzentrik heißt ja, heraus aus dem Kern drängen, die Suche nach einer gemeinsamen Mitte aufgeben, die extremen Ränder aufsuchen.
Dort finden sich aber keine tragfähigen Antworten. Dort werden nur Stimmungen aufgeheizt. Das ist kein guter Platz für demokratische Verantwortlichkeit und damit gewiß auch nicht für die Wähler, die letzten Endes in der Lage sind zu beweisen, daß sie die wahren Politiker sind.“
Ein Nachruf in Zeiten der Corona-Pandemie
Mit der Installation „Grundgesetz 49“ am Jakob-Kaiser-Haus in Berlin schuf der israelische Künstler Dani Karavan eine sichtbare Erinnerung an die Grundrechte, beginnend mit der Unantastbarkeit der Menschenwürde und der Verpflichtung aller staatlichen Gewalt, diese zu achten und zu schützen. Auch für Jakob Kaiser war die Würde des Menschen der Mittelpunkt seines politischen Denkens und Handelns. Der christliche Gewerkschafter, der sich totalitärer Herrschaft mutig widersetzt hatte und unermüdlich für die Einheit des deutschen Volkes kämpfte, sah seine demokratische Haltung im Politischen „von dem obersten Gesetz der freien, sich ihrer Würde bewussten Persönlichkeit beherrscht.“ Von diesem Gedanken waren auch seine Vorstellungen einer zukünftigen Wirtschafts- und Sozialordnung Deutschlands getragen. Aufgabe und Ziel dieser Ordnung wäre es, so Kaiser am 13. Februar 1946 in der Vorstandssitzung der kurz zuvor in der sowjetischen Besatzungszone gegründeten Ost-CDU, „für das gesamte Volk wieder einen ausreichenden Lebensstandard zu schaffen. Eine gewisse Lebenssicherheit und Lebensfreude soll jedem einzelnen gegeben werden. Eine Lebensfreude, die ihn in der Erfüllung seiner beruflichen Aufgaben trägt und steigert, ihn unabhängig sein läßt in seiner politischen Überzeugung und seinem religiösem Gewissen.“ Das höchste Ziel sei, so Kaiser weiter, „daß der freie Mensch sich zu einer freien Gemeinschaft erhebt, die ihn einerseits trägt und der er andererseits verpflichtet ist.“ Was Jakob Kaiser hier vorschwebt ist eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, deren Ziel es ist, durch die Verzahnung von staatlicher Fürsorge und der Selbstverantwortung jedes Einzelnen menschenwürdige Lebensbedingungen zu schaffen. Darin spiegelt sich der innere Kompass eines Politikers, der sich an den Grundwerten der christlichen Sozialethik orientiert: Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit, Selbstverantwortung und Gemeinwohl. Heute stehen wir vor ganz anderen Herausforderungen als Jakob Kaiser damals. Eine an diesen Grundprinzipien ausgerichtete Politik aus christlicher Verantwortung vermag jedoch auch heute noch Orientierung zu geben, insbesondere wenn es darum geht, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Krise abzufedern, den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und verlorengegangenes Vertrauen in unsere Demokratie zurückzugewinnen. Der von Jakob Kaiser einst formulierte Leitsatz „Wir haben Brücke zu sein“ ist insofern weit mehr als eine deutschlandpolitische Formel aus den Anfängen der Bundesrepublik. Es ist ein Auftrag an alle nachfolgenden Generationen, Brücken zu bauen für eine gemeinsame Zukunft, in der wir in Würde und Freiheit leben können, getragen von einem demokratischen Grundkonsens und in Erinnerung an das Unheil zweier deutscher Diktaturen. Diese Grundwerte zu fördern ist seit jeher Aufgabe der Jakob-Kaiser-Stiftung.
Tragendes Element des politischen Engagements von Elfriede Nebgen war die Beschäftigung mit der Sozialen Frage und die Suche nach Möglichkeiten eines 3. Weges zwischen Kapitalismus und Marxismus. 1921 promovierte sie mit dem Thema Arbeit an der Synthese von Sozialismus und Katholizismus. Vor ihrem Studium in Münster arbeitete sie als Lehrerin und Schulleiterin einer polnischen Mädchenschule in Posen. Im Ersten Weltkrieg musste sie in Straßburg und Metz kriegsbedingt soziale Arbeit ableisten. Dort lernte sie auch Adam Stegerwald, den Generalsekretär der christlichen Gewerkschaften, kennen und begann sich für christliche Gewerkschaftsarbeit zu interessieren.
Ab Herbst 1921 arbeitete Elfriede Nebgen als Referentin im Vorstand der christlichen Gewerkschaften in Berlin. Maßgeblich gestaltete sie den Zentralwohlfahrtsausschuss der christlichen Arbeiterschaft, einen Vorläufer der Christlichen Arbeiterhilfe und gab die Initiative zum Bau des Adam-Stegerwald-Haus in Königswinter. Sie schrieb unter anderem Artikel für das Zentralblatt der christlichen Gewerkschaften Deutschlands und die Zeitschrift Deutsche Arbeit und arbeitete in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit. Durch ihr Bemühen um die politische Bildung der Arbeiterschaft ergab sich in den 1920er Jahren eine enge Zusammenarbeit mit Jakob Kaiser.
Nach 1933 gehörte Kaiser zum Arbeiterflügel des Goerdeler-Kreises, den Elfriede Nebgen nachhaltig unterstützte.
Als unerschrockene Helferin sicherte sie Verbindungen zwischen verschiedenen Widerstandszirkeln. Mit ihrer Hilfe konnte sich Kaiser nach dem 20. Juli 1944 bis zum Kriegsende in einem Keller in
Babelsberg versteckt halten. Gemeinsam mit Kaiser blieb auch sie in der sowjetischen Besatzungszone und versuchte dort den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) und die
Christlich-Demokratische Union Deutschlands (CDUD) aufzubauen. Allerdings verhinderten die Sowjets mit ihrer rigiden Haltung die Umsetzung der Pläne. Sie setzten Kaiser in Berlin als Vorsitzenden
der CDUD ab.
In Westdeutschland hingegen wurden Einheitsgewerkschaft und die Union zu tragenden Pfeilern der Gesellschaft. Dort war Elfriede Nebgen für Jakob Kaiser auf dessen politischem Lebensweg in der Bundesrepublik tätig und engagierte sich in der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). Nach dem Tod von Kaisers erster Frau ehelichte sie ihren langjährigen Weggefährten Anfang der 50er-Jahre. 1967 veröffentlichte sie eine biografische Arbeit über ihren Ehemann. Sie selbst starb am 22. Oktober 1983 in Berlin.
02. September 2020
Erinnerung und Gedenken an Josef Wirmer
Heute wurde im Rahmen einer Ausstellung in der Galerie Smend in Köln eine in Bronze gegossene Maske des Widerstandskämpfers Josef Wirmer enthüllt. In einer Gedenkstunde erinnerten sein Sohn Anton sowie Marietheres Kreuz-Katzer, Enkelin von Jakob Kaiser und stellvertretende Vorsitzende der Jakob-Kaiser-Stiftung, an den Juristen, der am 8. September 1944 nach dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde, nachdem er durch den „Volksgerichtshof“ wegen Hochverrats zum Tode verurteilt worden war. Nicht zuletzt seiner Netzwerktätigkeit sei es zu verdanken gewesen, so seine Urenkelin Magdalena Köhler in der Zeitung Die Welt, dass sich hinter dem Umsturzversuch vom 20. Juli ein breites Bündnis ziviler Widerstandskreise versammelt habe.
„Der Eiserne Vorhang, eine der obszönsten Barrieren, die Europa fast ein halbes Jahrhundert vom Baltikum bis zur Adria teilte, schlug Wunden in Generationen von Europäern, die noch immer nicht vernarbt sind und die als Warnung vor Gewaltregimen in Erinnerung bleiben sollten.“
Jan Krcmar
(* 1933)
Mai 2019
Anlässlich des 100. Geburtstages Hans Katzers (1919-2019) initiierten die Jakob-Kaiser-Stiftung und die Stiftung Christlich-Soziale Politik am 29. Mai 2019 im AZK ein Symposium mit hochkarätigen Referenten. Hans Katzer hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Das Podiumsgespräch wurde von Professor Dr. Tilman Mayer, Politologe an der Universität Bonn, moderiert.
Der Vorsitzende der Jakob-Kaiser-Stiftung, Hubert Schulte-Kemper, begrüßte im Namen beider Stiftungen die Teilnehmenden und hob das politische Erbe Hans Katzers hervor. Ein Impuls seines reichen politischen Erbe ist, dass junge Menschen sich frühzeitig dafür entscheiden sollen, aktiv in der Mitbestimmung als Betriebsräte mitzuarbeiten. Aufgabe beider Stiftungen sollte sein, dieses Engagement bei jungen Arbeitnehmern zu wecken.
Die ehemalige EU-Kommissarin und Ex-Gewerkschaftsvorsitzende Monika Wulf-Mathies würdigte Hans Katzer als überzeugten Gewerkschafter, der sich für die Einheitsgewerkschaft stark machte. In seiner Partei, der CDU, stritt Katzer für die Mitbestimmung und geriet häufig in eine Minderheitenposition, wenn es um die paritätische Mitbestimmung ging. Für den Arbeitsminister der Großen Koalition war die Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitnehmern und Unternehmern ein hohes Gut. Er befürwortete die konzertierte Aktion ohne Wenn und Aber. Eine Einschränkung des Streikrechtes kam für Hans Katzer nicht in Frage. In seiner Zeit als Mitglied des Europäischen Parlaments plädierte er für die soziale Dimension Europas.
Die Leistungen Katzers für ein soziales Europa griff Hans-Gert Pöttering, ehemaliger Präsident des Europäischen Parlaments und Vorsitzender der EVP-Fraktion, auf. Er lernte als junger Abgeordneter im Europäischen Parlament Hans Katzer in der Wahlperiode 1979-84 als einen überzeugten Europäer kennen. Pöttering verwies in seiner Rede auf den Vertrag von Lissabon, der die Soziale Markwirtschaft als Wirtschaftsmodell hervorhebt. Da dies die Grundlage für ein europäisch gemeinsames Wirtschaften ist, geht diese Festlegung auch auf das politische Wirken von Hans Katzer zurück, der ein entschiedener Befürworter der Sozialen Markwirtschaft war.
Pöttering ging auf das aktuelle Ergebnis der Europawahlen vom 26. Mai 2019 ein. Zunächst würdigte er die gestiegene Wahlbeteiligung als ein Bekenntnis für ein geeinigtes Europa. Den anti-europäischen Parteien ist es nicht gelungen, eine Mehrheit im Europäischen Parlament zu gewinnen. Es wurden in den Mitgliedsstaaten eine ganze Reihe von rechtspopulistischen, ultranationalen bis europafeindlichen Abgeordneten gewählt, die aber untereinander zerstritten und nicht handlungsfähig sind. Die bisherige Mehrheit von Europäischer Volkspartei (EVP) und Sozialdemokraten (SD) ist nach dem Wahlergebnis nicht gegeben, um auf die absolute Mehrheit von 376 Mandaten zu kommen. Liberale und Grüne werden für eine rasche und überzeugende Besetzung der neu zu wählenden Positionen benötigt. Der ehemalige Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung forderte, die Spitzenkandidaten der Parteienformationen zu berücksichtigen. So sprach er sich für Manfred Weber, EVP-Fraktionsvorsitzender, als künftigen Kommissionspräsidenten aus.
Vor großer Wichtigkeit ist es in der neuen Legislaturperiode, dass das Klimaabkommen in der EU durchgesetzt wird. Das Parlament hat den Weg dahin bereits geebnet, da die Reduzierung des CO2-Ausstoßes bereits beschlossen wurde. Entscheidend für die Zukunft Europas ist es nach der Überzeugung Pötterings, dass eine gemeinsame Asyl- und Integrationspolitik vereinbart wird. Enormer Anstrengungen bedarf es, dass die Digitalisierung in Europa erfolgreich umgesetzt wird. Pöttering unterstrich, dass die EU eine Wertegemeinschaft ist: Eine Gemeinschaft der Freiheit, des Rechts und des Friedens.
Der Arbeitsminister Nordrhein-Westfalens und CDA-Bundesvorsitzende Karl Josef Laumann würdigte Hans Katzer als Gestalter einer Sozialpolitik, die auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und der Katholischen Soziallehre konzipiert wurde. Katzer war das soziale Gesicht der CDU, vor allem in den 1960 und -70er Jahren. Das Arbeitsförderungsgesetz in der Großen Koalition trug seine Handschrift. Katzer, so Karl Josef Laumann, war ein privilegierter Mensch, weil er sehr viel gestalten konnte. Heute wäre es ihm ein wichtiges Anliegen, dass sich Arbeitnehmer organisieren und mit Hilfe ihrer Gewerkschaften gute Tarifverträge aushandeln. Überall da, wo der Organisationsgrad hoch ist, werden Tarifverträge im Interesse der Arbeitnehmer ausgehandelt. Es würde Hans Katzer heute umtreiben, dass es ca. vier Mio. Arbeitnehmer gibt, die nur Niedriglöhne erhalten. Auch für diese Gruppe unter den Arbeitnehmern gilt das Wohlstandsversprechen. Karl Josef Laumann sprach sich für eine Grundrente aus und plädierte dabei für das CDA-Modell „Rente plus“. Eine Bedürftigkeitsprüfung ist nach seiner Überzeugung legitim.
Der Arbeitsminister griff die Digitalisierung als Herausforderung für die Sozialpolitik auf. Die voranschreitende Digitalisierung ermöglicht es, dass Menschen zu Hause oder an anderen Orten zu unterschiedlichen Tageszeiten ihre beruflichen Aufgaben erledigen können. Das aktuelle Arbeitszeitgesetz und die Arbeitsschutzgesetze decken diese neuen Formen von Arbeit nicht mehr ab. Hier muss es künftig zu neuen Lösungen in den Tarifverträgen kommen, die praktikabel und sozialverträglich sind.
Karl Schiewerling, Vorsitzender der Stiftung CSP, sieht beide „C-nahen“ Stiftungen in der Verantwortung, sich um die christlich-sozialen Wurzeln in der CDU, in Staat und Gesellschaft zu kümmern. Er erinnerte an einen Satz Tony Blairs: „Wenn es stürmt, braucht es tiefe Wurzeln.“ Die Veränderungen sind welt- und europaweit so groß, dass es einer ethischen Verankerung bedarf. Christlich-soziale Werte müssen vor allem der jungen Generation vermittelt werden. Karl Schiewerling dankte allen Mitwirkenden für die rundum gelungene Veranstaltung und den Teilnehmenden für ihr reges Interesse.
Karsten Matthis, Geschäftsführer der Stiftung CSP
Am 31. Januar 2019 wäre der ehemalige Europaabgeordnete, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Bundesminister für Arbeit und Soziales und Vorsitzende der Christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft 100 Jahre alt geworden.
Vielfach wird heute in Politik und Gesellschaft über soziale Gerechtigkeit gesprochen und diskutiert - für Hans Katzer war sie stets eine persönliche Grundüberzeugung und Richtschnur für die politische Gestaltung der Sozialen Marktwirtschaft. Der langjährige Vorsitzende der Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. wollte zusammenführen und verbinden: die Bürgerinnen und Bürger Europas zur Gemeinschaft, Gewerkschaften und Unternehmen zur Sozialpartnerschaft im Ordnungsrahmen der sozialen Marktwirtschaft, Ostdeutsche und Westdeutsche zur Einheit.
Sein Leben und Wirken wollen die Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. und die Stiftung Christlich-Soziale Politik e.V. in einem Symposium in Königswinter am 29. Mai 2019 gemeinsam würdigen. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen. Weitere Informationen folgen in Kürze auf unserer Homepage.
Das Deutsche Institut für Menschenrechte setzt sich dafür ein, dass Deutschland die Menschenrechte im In- und Ausland einhält und fördert. Es begleitet und überwacht zudem die Umsetzung der Kinderrechtskonvention und der Behinderten-rechtskonvention der UN. Hier geht es zur Website.
Dieses Video informiert über die UN-Menschenrechtserklärung und zeigt ihren Wirkungsbereich und ihre Konsequenzen auf.
"Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allgemeinen Wahlrecht auf Grund des proportionalen Wahlsystems für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen".
(Aus dem Aufruf "An das Deutsche Volk", Rat der Volksbeauftragten, 12.11.1918)
Zum Frauenwahlrecht war es ein langer Weg. Es musste von den Frauen genauso ersehnt, und eingefordert werden wie auch weitere politische Rechte und Ansprüche in der Folgezeit erkämpft und gesetzlich verankert wurden. Das Zahlenverhältnis von Männern und Frauen in den Parlamenten hat sich über die Jahre hinweg zwar verbessert. Dennoch liegt der Anteil weiblicher Parlamentarierinnen im Deutschen Bundestag heute lediglich bei 31 Prozent. Einen Überblick über den Frauenanteil in den nationalen Parlamenten weltweit finden Sie hier. Zum ZDF-MorgenMagazin-Filmbeitrag zum Thema Frauenwahlrecht geht es hier.
15.11.2017
Forum Wissenschaft der Jakob-Kaiser-Stiftung e.V.
Kooperationsveranstaltung im Universitätsclub Bonn
25. März - 60 Jahre Römische Verträge
"Vereint stehen wir, getrennt fallen wir"
Donald Tusk, Präsident des Europäischen Rates
(Schreiben v. 31.01.2017 an die 27 Regierungschefs der EU vor dem Gipfeltreffen in Malta)
© European Union 2014 – European Parliament
Die Römischen Verträge, am 25. März 1957 von Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden unterzeichnet, begründeten und vertieften die europäische Zusammenarbeit maßgeblich. Sie waren eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Gründung der Europäischen Union. Heute, 60 Jahre später, befindet sich die EU an einem gefährlichen Wendepunkt. Nationalisten und Populisten versuchen, die Europäische Union zu schwächen und zu zerstören - von innen und von außen. Wir müssen unsere gemeinsamen Werte, die wir in der EU miteinander teilen, verteidigen: Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Menschenrechte, das Ziel, Frieden, Wohlstand und Freiheit zu wahren. Es ist eine Frage der Selbstbehauptung Europas! Das Jubiläum der Römischen Verträge ist Anlass, über eine weitere Demokratisierung und eine Modernisierung der EU zu reden und zu streiten. Wir brauchen eine ehrliche Bestandsaufnahme Europas und auch eine engagierte Diskussion über seine Zukunft.
Europapolitische Bildungsveranstaltungen
der Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. 2017
09.11.2016
Forum Wissenschaft der Jakob-Kaiser-Stiftung e.V.
Kooperationsveranstaltung im Haus der Geschichte
20. Dezember 2015
"Mach(t) mit!" - Politik entscheiden
Seminar in Kooperation mit Tovak e.V.
Mehr als zwanzig junge Erwachsene haben sich vom 18. bis 20.12.2015 in Hagen über Grundlagen der Demokratie, Möglichkeiten politischer Beteiligung und Kommunalpolitik in NRW informiert. Rhetorik-Schulung, Rollenspiel und Praxisworkshop mit Kommunal- und Landespolitikern vermittelten anschaulich und realitätsnah Kenntnisse über politische Handlungs- und Gestaltungsspielräume und den Ablauf von Entscheidungs-prozessen. Das von TOVAK e.V und Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. gemeinsam veranstaltete Seminar stand unter der Schirmherrschaft des Generalkonsulats der Türkischen Republik in Essen. Unser Foto entstand nach Übergabe der Teilnahmeurkunden durch Generalkonsul Mustafa Kemal Basa und Tayfun Keltek, dem Vorsitzenden des NRW-Landesintegrationsrates. Weitere Fotos zum Seminarverlauf finden Sie auf unserer Facebook-Seite.
09. Juli 2015
Wir sind umgezogen
Am 7. Juli 2015 erfolgte der Umzug vom Adam-Stegerwald-Haus in die neuen Büroräumlichkeiten.
Die Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. hat ihren Verwaltungssitz nun in der
Godesberger Straße 8
53639 Königswinter
Tel.: 02223 / 70 610
Fax: 02223 / 70 620
03. März 2015
Vortrag von Nina Pauseback und Matthias Kirch
"Generationenwechsel in der politischen Bildung"
AdB-Kommission Erwachsenenbildung
Akademie Biggesee
Anfang März 2015 traf sich die Kommission Erwachsenenbildung des AdB in der Akademie Biggesee in Attendorn. Inhaltlicher Schwerpunkt war der Generationenwechsel in der politischen Bildung. Mit verschiedenen Inputs konnte das wichtige Thema, das den AdB und seine Mitgliedseinrichtungen auch über die Kommission hinaus beschäftigt, aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Fragen, auf die die Kommission Antworten finden möchte, sind z. B.: Wie können Erfahrungswissen und Inhalte von einer Generation an die andere weitergegeben werden? In welcher Weise ändert sich der Blickwinkel auf die politische Bildung und das Verständnis von ihr? Wofür wird heute politische Bildung gebraucht? Lässt sich ein Paradigmenwechsel beobachten?