Bildung mit Tradition

Villa Barthels in Königswinter
Villa Barthels in Königswinter

Die eigentliche Geschichte der Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. beginnt am 8. Februar 1888, dem Geburtsdatum ihres Namensgebers Jakob Kaiser. Als Landesvorsitzender der christlichen Gewerkschaften für das Rheinland und Westfalen erwarb Kaiser 1924 die ehemalige Gründerzeitvilla in Königswinter für den Kölner Verein Arbeiterwohl e.V., dessen Vorsitzender er bis zu seinem Tode war. Die imposante Villa des Kommerzienrates Philipp Barthels an der heutigen Hauptstraße 487 wurde fortan zur Keimzelle der christlich-demokratischen Arbeitnehmerbildung im Rheinland und als „Unser Haus“ für Schulungen und Tagungen genutzt. 1927/28 erfolgte die Erweiterung des Hauses durch einen großzügigen Anbau.

Das Adam-Stegerwald-Haus um 1930
Das Adam-Stegerwald-Haus um 1930

Der Verein Arbeiterwohl wurde 1933 unter fadenscheinigen Begründungen aufgelöst, das Haus enteignet und in den Besitz der Deutschen Arbeitsfront überführt. Während der Zeit des Nationalsozialismus diente das Haus unter dem Namen „Robert-Ley-Schule“ als Landesführerschule. Jakob Kaiser selbst wurde 1933 als Abgeordneter der Zentrumspartei in den Reichstag gewählt und leistete ab 1934 unter anderem als führendes Mitglied des Kölner Kreises Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Seine Frau und seine Tochter wurden nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 im KZ-Buchenwald inhaftiert. Jakob Kaiser überlebte als einziger aus dem engeren Kreis des Widerstandes der christlichen Gewerkschaften. Als 1945 die Amerikaner nach Königswinter kamen, nutzten sie das Haus als Lazarett.

Nach Kriegsende wurde der Verein Arbeiterwohl wiederhergestellt und das Haus fiel zurück in den Besitz der christlichen Gewerkschaften. Auf Initiative von Jakob Kaiser wurde das Haus 1948 in „Adam-Stegerwald-Haus“ umbenannt. Nach der ersten Bundestagswahl übernahm Jakob Kaiser in der Regierung Adenauer das Amt des Ministers für gesamtdeutsche Fragen. Nach seinem Tod erfolgte ihm zu Ehren die Umbenennung des Vereins Arbeiterwohl in Jakob-Kaiser-Stiftung e.V.

Das Adam-Stegerwald-Haus 2013
Das Adam-Stegerwald-Haus 2013

Seit 1962 bildete das Haus als Heimvolkshochschule das originäre und geistige Zentrum der politischen Bildungsarbeit der Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. Aus der Formel von Jakob Kaiser „Wir haben Brücke zu sein…“ leitet sich bis heute der Bildungsauftrag der Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. als überparteiliche und politisch unabhängige Einrichtung der Jugend- und Erwachsenenbildung ab. Aus dem geistigen Erbe ihres Namensgebers erwächst die Hauptaufgabe, an die Vergangenheit zu erinnern, die innere Einheit Deutschlands und Europas zu stärken und die Demokratie zukunftsfest zu machen.

Jakob-Kaiser-Haus, Weimar
Jakob-Kaiser-Haus, Weimar

Nach der Wiedervereinigung des geteilten Deutschland erwarb die Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. zu diesem Zweck ein zweites Tagungshaus in der Wilhelm-Külz-Straße 22 in Weimar. Doch die Bildungslandschaft hat sich verändert und die Häuser sind in die Jahre gekommen. 2013 sahen sich der Vorstand und die Mitglieder schweren Herzens gezwungen, die Veräußerung beider Tagungshäuser in Königswinter und in Weimar zu beschließen, um den Bestand der Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. nicht zu gefährden. Der Seminarbetrieb im Adam-Stegerwald-Haus wurde zum 31.12.2013 und der im Jakob-Kaiser-Haus zum 31.03.2014 eingestellt.

 

Die Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. wird ihre Bildungsarbeit in Zukunft nun ohne eigenes Tagungshaus fortsetzen. Seit Juli 2015 befindet sich der Verwaltungssitz in der Godesberger Straße 8 in Königswinter.

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