Brücken schlagen zu Nigeria -

„Die Situation der Frauen vor dem Hintergrund geschichtlicher,

politischer und gesellschaftlicher Konfliktfelder“

 

16.01.-18.01.2026 im Arbeitnehmerzentrum Königswinter

 

Seminar-Nr.: 26-01-160

 

Kooperationsseminar mit

 

 

Zielsetzung: 

Das Seminar nimmt den Weltgebetstag 2026 zum Anlass, sich mit Nigeria zu beschäftigen.

Zum einen wird es darum gehen, den Teilnehmerinnen Basisinformationen zum bevölkerungsreichsten Land Afrikas zu geben, zum andern wird der Blick gezielt auf die Lebensbedingungen von Frauen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Religion gerichtet.

Am Beispiel Nigeria wird ein geläufiges Afrikabild, das auch durch den Biafrakonflikt in Europa verbreitet wurde, hinterfragt werden und das Land in seiner Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit aber auch alten und neuen Interdependenzen vorgestellt werden.

Nigeria verzeichnet einen enormen Bevölkerungszuwachs, die Lebenserwartung ist dabei eine der weltweit niedrigsten. Die Bevölkerung zählt zu den jüngsten weltweit. Ihre Fragen, ihre Unzufriedenheit mit den geringen Zukunftsperspektiven, ihre geringen Chancen und ihr Gefährdetsein durch Gewalt und militante Übergriffe – auch die drakonischen Anti-LGBT Gesetze Nigerias sind letztlich Fragen, mit denen sich eine europäische und deutsche Migrationspolitik wird auseinandersetzen müssen.

Das Seminar wird auch die Rohstofffrage und ihre Bedeutung für Europa/Deutschland aufgreifen. Der Biafrakrieg war nicht zuletzt ein Krieg um die reichen Erdölfelder dieser Region.  Die Verschmutzung des Nigerdeltas gilt als eine der größten Umweltprobleme.

Fragen der Existenzsicherung werden durch den Klimawandel weiter verschärft. Das Seminar wird daher u.a. die sehr problematische Wasserversorgung des Landes behandeln, die fälschlich als religiös oder kulturell gedeuteten politischen Konflikten führt.

Des Weiteren ist auch das seit kurzer Zeit praktizierte Anwerben von nigerianischen Fachkräften für Deutschland in diesem Kontext zu behandeln- wie auch die Tatsache, dass die Weltbank Nigeria trotz all dieser benannten Probleme als Schwellenmarkt definiert und das Land die größte Volkswirtschaft Afrikas bildet.

Nigeria zeichnet sich durch eine große kulturelle Vielfalt aus. Außer den Hausa/Fulbe, Yoruba und Igbo gibt es zahlreiche Ethnien und damit auch Sprachen und kulturelle Prägungen. Daraus ergeben sich sowohl viele Konflikte aber auch ein enormer künstlerischer Reichtum, v.a. im Bereich von Musik und Filmschaffen. Zu den kulturellen Reichtümern Nigerias zählen neben vielen anderen die sog. Benin Bronzen. Sie stehen hier nur stellvertretend für die Fragen und Auswirkungen bzw. Nachwirkungen des Kolonialismus und für die anhaltende Verantwortung.

Neben Christentum und Islam sind zahlreiche Religionen in Nigeria vertreten. Das interreligiöse Zusammenleben- meist verwoben in machtpolitische Auseinandersetzungen gehört zu den großen Herausforderungen des Landes.

Stellvertretend für viele Konflikte und Gefährdungen seien der Biafra Krieg und seine bis heute andauernde Nachwirkungen und die v.a. im Norden Nigerias aktive terroristische Gruppierung Boko Haram genannt. Das Agieren der Terrorgruppe Boko Haram führt zu großen Fluchtbewegungen - die Zahl nigerianischer Geflüchteter in Deutschland ist groß.

Die Kriminalitätsrate Nigerias ist sehr hoch, die allgemeine Sicherheitslage hat sich in den vergangenen Jahren laufend verschlechtert. In weiten Teilen des Landes bestehen insbesondere bei Reisen aber auch bei alltäglichen Wegstrecken unkalkulierbare Risiken für Leib und Leben--- für Frauen und Mädchen bedeutet das neben der Gefahr von Entführung und Mord vor allem Vergewaltigung oder Zwang in die Prostitution- auch in Europa.

Damit ist das Thema Gewalt gegen Frauen auch eines der Schwerpunktthemen dieser Bildungsveranstaltung. Frauen sollen nicht als „Opfer“ präsentiert werden- es geht im Seminar um sehr differenzierte Lebensweisen, um Existenzsicherung und Überlebenskampf wie um Frauen in Vorständen, Schriftstellerinnen und Designerinnen.

Das Seminar wird auf eine geschlechtersensible Auswahl an Quellen und Referent*innen achten.  Es soll den Blick auf die Situation Nigerias lenken wie auf die Bezüge und Verflochtenheiten mit Europa und Deutschland und die daraus resultierenden Fragen erarbeiten. Dabei wird auch mit bespielhaften Frauengeschichten und Originaltexten (in Übersetzung) aus Nigeria gearbeitet werden.

 

Methoden:

Vorträge mit und ohne PPP, Gruppenarbeit in unterschiedlichen Zusammensetzungen, Filmausschnitte, Literatur, Diskussionsrunden, Erfahrungsberichte und Interviews.

 

Zielgruppe: Die Bildungsveranstaltung richtet sich insbesondere an Frauen und Multiplikatorinnen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen.

 

Diese Bildungsveranstaltung steht allen Interessierten ab 16 Jahren, insbesondere auch Menschen mit Behinderungen, zur Teilnahme offen. Die Barrierefreiheit unserer Bildungsveranstaltungen ist uns ein wichtiges Anliegen. Sprechen Sie uns bei besonderem Bedarf gerne an!
 

Der Teilnahmebeitrag inkl. VP beläuft sich auf 250,00 € p.P. im DZ bzw. auf 280,00 € p.P. im EZ und auf 180,00 € ohne Übernachtung.

 

Änderungen bleiben vorbehalten.

 

Nähere Informationen inkl. Anmeldeformular entnehmen Sie bitte unten stehendem Flyer oder kontaktieren Sie uns gerne:

 

Jakob-Kaiser-Stiftung e.V.

Tel. 02223 / 706-10,  Fax: 02223 / 706-20

mail@jakob-kaiser-stiftung.de

 

Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 25 Personen.

 

Tagungsbeitrag:  2/3 Programmgebühr, 1/3 Institutsgebühr  

 

Unser Bildungsangebot richtet sich vornehmlich an Personen, die in Nordrhein-Westfalen wohnen und arbeiten. Diese Bildungsveranstaltung wird aus öffentlichen Mitteln gefördert. Die Teilnahme an den Programmpunkten ist für die Teilnehmenden verpflichtend.

 

Hier finden Sie das Anmeldeformular:

Anmeldeformular WGT Nigeria 26-01-160.pd
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Fördergeber:

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Mitgliedschaften: